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veröffentlicht von Dany



ZURÜCK IN ÖSTERREICH

DEZEMBER 2022


Im September 2022, in Deutschland gestartet, bis in die Sahara geschafft und dann war es sehr lange still um uns. Tatsächlich ganze 9 Monate.

War der große Traum unserer Weltreise geplatzt?
Was ist passiert?
Wie ging es seit dem für uns weiter?

Alles hat einen Grund und unser Grund begann an einem wunderschönen Tag mitten in der Sahara, in Marokko.
An diesem Tag änderte sich alles. Plötzlich sollten wir eine Entscheidung treffen, die so nicht eingeplant war.
Umdenken und ein neues Zeil suchen?

BORDER


Als Europäer waren wir offene Grenzen gewohnt und nun wurden diese ab Senegal für Touristen auf unbestimmte Dauer geschlossen.
Wer sich ein bisschen geografisch und geschichtlich auskennt weiß, dass es für uns kein Weiterkommen mehr gab. Zumindest nicht mehr auf dem Landweg.

Wir wussten, dass wir das ein oder andere Hindernis auf der westlichen Seite von Afrika hätten bewältigen müssen, aber tatsächlich haben wir nicht mit geschlossenen Grenzen gerechnet.

Von Marokko nach Algerien ist die Landgrenze seit 1994 geschlossen.
Die Nutzung des Grenzübergangs zwischen Mauretanien und Algerien ist bis jetzt nur für Mauretanier und Algerier erlaubt.
Somit wäre uns nur der Weg durch Mali geblieben.

Man weiß aber, dass man nicht unbedingt durch Mali fahren sollte. Egal wo man nachliest, es wird überall davon abgeraten.
Mali ist immer wieder Thematik und Streitthema unter Reisenden. Die Einen fahren durch Mali und es passiert ihnen nichts.
Andere wiederum, kommen nicht wieder - nie wieder. So erfuhren wir auf unserem Campingplatz in Mhamid, dass sich ein deutscher Tourist mit seinem Wohnmobil auf dem Weg durch Mali begeben hat.
Dort wurde er überfallen, um ihn sein Wohnmobil zu entwenden. Der deutsche Tourist weigerte sich sein Hab und Gut herzugeben und wurde kurzer Hand erschossen.

Wollten wir riskieren, dass diese Nachricht unsere Familien und Freunde erreicht?

EIN GANZ KLARES NEIN!

NEUES ZIEL?


Während wir mitten in der Sahara damit beschäftigt waren, zu überlegen welches neues Ziel eventuell in Frage kommen würde und wie es überhaupt weiter gehen sollte, nahm alles eine völlig neue Wende.

Kein neues Ziel, sondern nur noch der direkte Weg zurück nach Europa, nach Österreich.

Vor einer großen Reise plant man auch immer die gesundheitliche Seite mit ein.
Vielleicht muss man mal zum Zahnarzt oder eventuell in Krankenhaus wegen eines gebrochenen Fußes. Eben die Sachen, die gern mal im Urlaub passieren können.

Aber eine OP mit einzuplanen, dass macht man meistens nicht. Kurz darüber nachdenken ja, aber einplanen...

WÜRFEL NEU GEMISCHT


Offensichtlich sollte es so sein, dass wir für eine länger Zeit nicht mehr reisen, was wir zu diesem Zeitpinkt noch nicht wussten.

Die nächsten Wochen und Monate wurden damit verbracht, sich zu erholen und zu genesen.
In dieser Zeit hatten wir unglaublich viel Zeit zu überlegen, wie es für uns weiter gehen sollte.

Uns beiden war von Anfang an klar, dass wir unseren Traum nicht aufgeben werden.

Mittlerweile war es schon April und der Frühling hatte bereits damit begonnen, alles in ein wunderschönes zartes Grün zu hüllen. Grün ist die Farbe der Hoffnung.

Und dann gab es tatsächlich wieder neue Pläne bei uns.

PLAN A und B


Wer uns schon eine Weile verfolgt weiß, dass das nicht unser erster Plan war.

Ursprünglich wollten wir nach Skandinavien, dann durch Sibirien bis zum Baikalsee und durch die Mongolei in Asien eintauchen. Doch während unserer letzten Bauphase am Snorre, kam der Ukrainekrieg.

Wir erinnern uns, wir hatten das Thema bereits schon etwas weiter oben im Bericht besprochen, sicher oder nicht sicher.
Sollten wir trotzdem einfach durch Russland , Sibirien fahren?
Würdet ihr fahren?

Viele sagten zu uns fahrt ruhig. Russland, Sibirien ist sicher.
Aber wie war das gleich nochmal? Deutschland unterstützt die Ukraine mit Ausrüstungs- und Waffenlieferungen.

So und jetzt stellt Euch folgende Situation vor:
Ihr fahrt durch die sibirische Tundra und trefft auf ein kleines Dorf, mitten im Nirgendwo. An eurem Fahrzeug ein deutsches Kennenzeichen und ihr trefft auf die ein Person, die gerade im Ukrainekrieg seinen Bruder verloren hat.
Zu diesem Zeitpunkt würdet ihr die Einzigen sein die greifbar wären, um all die Wut und den Schmerz über den Verlust los zu werden.
Für uns war klar, in diese prekäre Situation wollen wir nicht kommen.

Also kein Plan A


Dann musste Plan B her.
Warum nicht über Afrika nach Asien fahren? Afrika zu bereisen, so liest man es immer wieder, soll wirklich wunderschön sein. Gerade der Süden soll am schönsten sein, so weiß ich es aus den unzähligen Erzählungen von Dennis sowie von unseren sehr guten Freunden Lars und Merle.
Und so ergab es sich, dass wir mitten in der Sahara landeten. Und wie es hier für uns weiter ging wisst ihr nun bereits.

Es sollte einfach nicht sein. Egal über welchen Weg wir es versuchten, es sollte für uns über den Landweg, nicht nach Asien gehen. Nicht einmal der Weg durch den nahen Osten. Wir sagen nur Israel Gaza, Streifen...

Wir haben es versprochen, unseren Kindern, unseren Familien und Freunden, kein Risiko einzugehen, nur weil wir unbedingt an einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Route fahren wollen.

PLAN C


Und so starteten wir Plan C! Kaum hatten wir den Plan gefasst und waren fleißig dabei günstige Flugtickets zu suchen, kam der nächste Rückschlag.

Snorre unser treuer Gefährte konnte nicht mit. Nicht ein freier Platz, um Snorre zu verschiffen. Es war alles ausverkauft.

Der nächste freie Platz, um Snorre verschiffen zu können, war erst Ende September 2023 verfügbar, welchen wir auch sofort buchten.
Und in der Zwischenzeit?
Wir entschieden uns, bis kurz vorm Verschiffungszeitpunkt im schönen Ländle Vorarlberg zu bleiben und fingen an uns auf Jobs zu bewerben.
Warum?
Ganz einfach, da wo Geld raus geht muss auch wieder Geld rein. Und wenn wir schon stehen und warten mussten, warum nicht arbeiten und die Reisekasse wieder auffüllen.

Hier war dann das Glück auf unserer Seite. Da wo andere Urlaub machen, durften wir für einen Sommer lang arbeiten. Wir wurden Teil des Teams vom Seecamping Bregenz am schönen Bodensee.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Günter und Petra bedanken und einen lieben Gruß senden.
Und hier realisierten wir zum ersten Mal, dass es gar nicht mehr nur um eine Weltreise ging, sondern sich in unserem Leben etwas geändert hat. Wir sind auch irgendwie zu Nomaden geworden, die full-time in ihrem Wohnmobil leben.
Wir begriffen, das diese Art zu leben schon immer das Leben war, was wir leben wollten.
Es tauchte immer wieder dieses eine seltsame Gefühl auf. Ein Mischung aus Fernweh, Ausstieg und absoluter Freiheit.

Frei, unabhängig, täglich zu entscheiden weiter zu reisen oder einfach mal an Orten die uns gefallen oder bei Menschen die man unterwegs kennen und schätzen lernt, eine Zeit lang zu verweilen.
Und genau das ist in diesem Sommer 2023 passiert.

Die Zeit verging wie im Fluge und schon hieß es erneut Abschied zu nehmen, von unseren Kiddies, unseren Familien, unseren Freunden, von Günter, Jens + Petra und dem Seecamping-Team.

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